Forum der Kulturen
Stuttgart e. V.
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Ziele und Leitsätze

Kulturelle Vielfalt als Standortvorteil der Region
Integration und Akzeptanz statt Ausgrenzung und Unsicherheit

In Stuttgart leben derzeit Menschen aus mehr als 170 Nationen. Nahezu 40% der StuttgarterInnen sind in den letzten 50 Jahren zugewandert oder haben mindestens einen Elternteil, das außerhalb Deutschlands geboren wurde. Schätzungen zufolge werden bald mehr als die Hälfte der unter 40jährigen einen Migrationshintergrund haben.

Interkultur hat deshalb nichts mehr zu tun mit einer lediglich an Defiziten orientierten Sozialpolitik oder der Nischenpolitik vergangener Jahrzehnte. Interkultur ist in der gesellschaftlichen Mitte angekommen, deren interkulturelle Öffnung verbunden mit einer gleichberechtigten gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Teilhabe der eingewanderten Bevölkerung jedoch nach wie eine der zentralen Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Verwaltung darstellt.

Kulturelle Vielfalt als Standortvorteil der Region

Das internationale Profil und die kulturelle Vielfalt gehören seit langem zu den Standortvorteilen der Region Stuttgart – mit einer reichhaltigen Vielfalt internationaler und interkultureller Angebote im Wirtschafts-, Arbeits- und Freizeitbereich sowie einer mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Integrationspolitik.

Menschen mit Migrationshintergrund tragen wertvolle kulturelle Erfahrungen und Potentiale mit sich, die für die Lebensqualität aller in der Region lebenden Menschen eine nicht wegzudenkende Bereicherung darstellen. Sie stellen aber auch einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Faktor dar. Hierfür spricht zum Beispiel die hohe Zahl an Firmengründungen durch Migranten. Das große Potenzial an zweisprachig aufgewachsenen Menschen ist für eine internationale Region von nicht zu unterschätzendem Wert, ebenso wie die demographische Bedeutung von Migranten in Hinblick auf Bevölkerungswachstum und -diversifizierung.

Gesellschaftliche Teilhabe und Akzeptanz statt Ausgrenzung und Unsicherheit

Trotz zahlreicher Maßnahmen ist die Situation der Migrantenbevölkerung auch in der Region Stuttgart stark von ökonomischen und sozialen Unsicherheiten geprägt. Ihr Anteil an Arbeits- und Erwerbslosigkeit ist deutlich höher als bei der deutschen Bevölkerung. Genauso sind Jugendliche mit Migrationshintergrund immer noch überproportional an den Hauptschulen vertreten, während sie in Gymnasien eine Minderheit darstellen. Nicht zuletzt aus diesen Faktoren ergibt sich ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotenzial, das sich entladen kann, wenn sich relevante Gruppen und Milieus von der sozialen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen fühlen.

Ein offenes Annehmen der Potenziale und des kulturellen Reichtums der Migrantenbevölkerung ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen gesellschaftlichen Teilhabe. Ohne gegenseitige Akzeptanz der Kulturen und Identitäten aller hier lebenden Menschen, egal ob deutscher oder nicht-deutscher Herkunft, ist diese nicht möglich.

Wichtige Partner dabei sind die zahlreichen Vereine, in denen viele der hier lebenden Migranten organisiert sind und sich in einem viel zu wenig gewürdigten, hohen Maß an Ehrenamtlichkeit sozial, kulturell und im Bildungsbereich engagieren. Diese Vereine sind identitätsstiftende Verbindungsglieder zur Herkunftskultur und dienen gleichzeitig der Verankerung im hiesigen gesellschaftlichen und kulturellen Leben, was gesellschaftspolitisch von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist.

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